Leseprobe

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich freue mich, dass Sie sich für eins meiner Bücher interessieren. Gerne nehme ich Sie mit auf eine kleine Lesereise durch:

Fatale Folgen

Prolog

Sie hatte es tatsächlich gewagt. Es war wirklich geschehen. Jeder hatte gemunkelt, sie würde es tun, und jetzt war es so weit.

Sie hatte es veröffentlicht.

Ihm wurde schlecht, wenn er nur daran dachte. An die Details, die Lügen, die der Wahrheit so nah waren, die Tatsachen. Unzählige hässliche Erfindungen, die alles in den Dreck zogen. Den Ruf verunreinigten. Die grausame Gewissheit zum Vorschein brachten. Seine Geschichte.

Er legte die Zeitung zur Seite, doch in seinem Augenwinkel konnte er immer noch ihr grausam freundliches Lächeln erkennen. Dieses zufriedene und stolze Strahlen derjenigen, die etwas Außergewöhnliches geschafft haben. Er hasste ihre Visage. Ein eingebildetes Frauenzimmer, das meinte, es sei besser als alle anderen. Und die Veröffentlichung ihres Buches war noch eine Bestätigung dafür.

Seine Hand zitterte, als er sich einen weiteren Kaffee einschenkte. Das heiße Gebräu kleckerte an beiden Seiten der Tasse herunter. Und alles nur wegen ihr!

Er nahm ein Geschirrtuch und wischte notdürftig um die

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Tasse herum. Sein Kopf wurde feuerrot vor Wut. Nein, man darf nicht alles auf sich sitzen lassen!

Er würde etwas tun müssen. Etwas, das so grausam war wie ihr tolles Buch mit den bösen Geschichten darin.

Sein Kiefer schmerzte, weil er, seit er den Artikel entdeckt hatte, die Zähne zusammenbiss. Jetzt entspannte er ihn langsam und ließ auch seine Fäuste wieder frei. Seine Fingernägel hatten tiefe Rillen in die Haut geschnitten.

Es wird etwas passieren. Oh ja, das wird es. Er würde einen Weg finden, sich an ihr zu rächen.

Langsam atmete er tief durch und sah aus dem Küchenfenster auf die Vögel, die auf dem frisch gemähten Rasen nach Käfern und anderen Insekten suchten. Das Blut begann in seinen Adern zu pulsieren, und er wusste, was das bedeutete. Hitze durchströmte ihn. Wie Feuer. Sein Körper hatte eine gespannte Haltung eingenommen, die tiefes Verlangen ausdrückte, und er wusste, was jetzt zu tun war.

Eilig trat er aus der Tür heraus.

Er musste töten.

1. Kapitel

Ich bog von der Schnellstraße ab und ordnete mich an der nächsten Ampel auf die Rechtsabbiegespur ein. Ich war genervt. Und mal wieder spät dran. So sehr ich es auch versuchte, irgendetwas bremste mich immer oder kam unerwartet dazwischen, wenn ich Jonas vor der Arbeit in den Kindergarten brachte. Allerdings muss ich zugeben, dass ich auch nicht viel pünktlicher war, wenn er ausnahmsweise von

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seinem Vater hingebracht wurde.

Endlich ging es weiter. Ich beschleunigte meinen kleinen Peugeot, um die nächste Ampel noch bei Grün zu erwischen.

Quietschend kam ich wenige Minuten später auf dem Mitarbeiterparkplatz von Zornwiehler Versicherungen zum Stehen. Es war kurz vor acht. Ich brauchte noch ein paar Minuten, um das System hochzufahren und mich einzuloggen. Hoffentlich kommt mir nicht noch irgendjemand in die Quere.

Hastig nahm ich meine Tasche und rannte auf das graue Betongebäude zu. Es hatte letzte Nacht geregnet, so dass der komplette Hofplatz mit Pfützen übersät war. Hört das denn eigentlich niemals auf? Es war Anfang September, und es regnete seit Ende Juli durchgehend. Soll das etwa ein Spätsommer sein?

Ich hatte die Tür erreicht und huschte ins Gebäude. Nur nicht aufhalten lassen! Einfach ganz schnell zu deinem Platz gehen!

„Guten Morgen, Frau Schriftstellerin!“, hörte ich eine bekannte Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und erkannte meinen Kollegen Nils, der mich seltsamerweise immer erwischte, wenn ich nicht pünktlich kam.

„Guten Morgen, Nils! Alles klar?“ Ich winkte ihm kurz zu und ging dann weiter. Ich konnte es noch rechtzeitig schaffen.

Der große, schlaksige Kollege mit den rotblonden Haaren und dem von Akne vernarbten Gesicht folgte mir. „Ich habe mir gleich heute Morgen dein Buch bestellt. Das ist echt der Wahnsinn. Bist du nicht tierisch aufgeregt?“

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Klar war ich das. Es kam schließlich nicht alle Tage vor, dass man eine Geschichte schrieb und sie veröffentlicht wurde. Auch wenn es nur eine kleine Auflage war.

„Sicher. Natürlich!“

Ich hatte meinen Arbeitsplatz erreicht und startete den Computer.

Nils setzte sich auf meine Schreibtischkante. „Ich frage mich, wie man das schafft. Ich meine, ein ganzes Buch! Das muss man sich mal reinziehen! Wie geht das, Alex?“

Ich lächelte, während mein PC hochfuhr und ich nervös mit den Fingern tippelte. „Langeweile, vielleicht?“

„Alter, nein, das ist echt krass! Ich habe schon Probleme, eine Seite mit irgendetwas vollzukriegen. Wenn ich nur an die Aufsätze in der Schule früher denke – der absolute Hammer!“ Er schüttelte den Kopf und wuschelte durch seine Haare. „Hast du denn neben der Arbeit wirklich noch Zeit dafür? Was ist mit Jonas?“

Ich hatte damit gerechnet, dass mein Buch für Aufsehen in der Firma sorgen würde, aber nicht, dass ich gleich am ersten Tag, in den ersten fünf Minuten, dermaßen gelöchert wurde.

„Ich habe es geschrieben, bevor ich wieder nach Hamburg zog. Als ich noch dachte, dass alles in Ordnung war. Da hatte ich reichlich Zeit. Und Langeweile.“

„Ach so, da wohntest du noch auf dem Land richtig? Wie hieß das Kaff noch mal?“

„Willerup“, sagte ich knapp und spürte, wie sich bei dem Gedanken an diesen Ort mein Magen zusammenzog.

Nils schien eine kleine Veränderung in meinem Gesicht

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zu erkennen. „Entschuldigung, das hatte ich vergessen. Dein Mann.“

Auf meinem Telefon blinkte ein Lämpchen, das System war fertig, und der erste Anrufer war bereits in der Leitung. Passender geht’s wohl kaum! „Nils, können wir uns ein anderes Mal weiter unterhalten?“

„Klar, natürlich!“, antwortete er und sprang von meinem Schreibtisch auf.

Ich hatte seine Antwort nicht mehr abgewartet, sondern das Gespräch bereits angenommen. „Willkommen bei Zornwiehler Versicherungen! Mein Name ist Alexandra Zipres. Was darf ich für Sie tun?“

Nils trottete langsam davon. Er musste wohl bis zur Mittagspause warten.

2. Kapitel

Wie fast jede Nacht hatte ich auch heute wieder den Traum, der mich jedes Mal aufs Neue schaudern ließ.

Ich hatte die Haustür aufgeschlossen und war reingegangen. Knarrend war die Tür hinter mir zugefallen, als ich meine Schuhe auf den beige-schwarzen Fliesen auszog.

Dann hatte ich es gehört. Es war aus dem Schlafzimmer gekommen. Das Quietschen. Das Schnaufen und Stöhnen. Gleichmäßig und rhythmisch.

Ein Instinkt in mir hatte sofort geahnt, was es sein musste. Kalter Schweiß war mir über den Rücken gelaufen, und meine Hände hatten zu zittern begonnen. Innerlich hatte ich gebetet, dass es nur ein Traum sein möge und ich nicht

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wirklich das sehen müsste, was ich hinter der Schlafzimmertür vermutete.

Aber es war kein Traum. Es war die Wirklichkeit. Eine brutale, schmerzende Wirklichkeit.

Die Tür war nur angelehnt. Ich gab ihr einen kleinen Schubs und sah mit brennenden Augen auf den geräuschvollen Akt. Ihre Kleidung hatten sie sich achtlos vom Leib gerissen und auf dem Boden verteilt. Vom Fenster fiel Licht herein und zeigte die groben Umrisse der beiden Schatten, die sich im schneller werdenden Rhythmus unter der Bettdecke bewegten.

Mich traf es wie der Schlag. Mit weit aufgerissenem Mund stand ich da und erkannte meinen Mann, wie er mir mit jedem seiner Stöße einen Stich in den Magen versetzte. Der Schmerz brannte sich in meine Eingeweide und ließ sich nicht wieder vertreiben. Sofort suchte ich nach einer Erklärung für das Ganze. War das real?

Ich wollte etwas sagen, aber es kam nichts über meine Lippen. In meinem Inneren schrie eine laute Stimme, die aber einfach nicht nach draußen zu kommen vermochte. Wie betäubt stand ich da und starrte auf seinen verschwitzten Körper.

Bis zu diesem Moment war ich stets ein selbstbewusster und fröhlicher Mensch gewesen. Diese Aktion hatte mir allerdings in jeder Hinsicht den Wind aus den Segeln genommen. Nichts war mehr, wie es war.

*

Panisch wachte ich auf. Mein Atem ging heftig, und die Bettdecke klebte. Ich war komplett nass. So war es jedes Mal,

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wenn ich aus diesem Traum erwachte.

Sich einzureden, dass es nur ein Traum war, brachte nicht allzu viel, da es auch die Realität gewesen war. Eine schmerzhafte Realität, die ich wieder und wieder durchleben durfte.

Ausatmend lehnte ich mich zurück und starrte an die Zimmerdecke. Es ist vorbei, es ist vorbei, beruhigte ich mich selbst.

Jene Nacht hatte alles mit einem Schlag verändert.

Marc war direkt zur Sache gekommen, als er mich in der Tür entdeckte. Ohne groß zu stottern oder zu erklären, dass es nicht das sei, wonach es aussehe, hatte er mir sofort seine Arbeitskollegin Vera vorgestellt, die sich etwas beschämt das Laken vor die Brust gehalten hatte.

Ich hatte nicht antworten können. Ich konnte das Gesehene nicht richtig realisieren und verstand nicht, was mein Mann mir zu erklären versuchte.

Er war froh, dass ich es jetzt wusste und er nichts mehr verheimlichen musste. Seit einem halben Jahr war er schon mit Vera zusammen und hatte nicht gewusst, wie er es mir am besten erzählen konnte.

Zusammen. Dieses Wort hatte mich am meisten geschockt. Er hinterging mich seit einem halben Jahr, ohne auch nur die leiseste Andeutung zu machen. Sie waren schon zusammen. Ein Paar. Frisch verliebt. Im siebten Himmel. Herrgott noch mal, der Mann ist verheiratet und hat einen Sohn!

Wie es danach weitergehen sollte, hatte auch Marc entschieden. Da er wusste, dass ich niemals auf das Sorgerecht verzichten würde, hatte er mir die Wahl gelassen: Jonas oder das Haus. Ich hatte nicht viel diskutieren können, da das

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Haus ihm gehörte und wir diesen verdammten Ehevertrag hatten. Er wollte Jonas gar nicht, es war reine Spielerei, dass er mir dieses Angebot machte. Mit anderen Worten hieß das: Kümmer dich um Jonas! Ich will mein Haus und meine neue Tussi. Nach und nach schien es, als hätte er sich bereits seit einem halben Jahr einen Plan für diesen Fall zurechtgelegt.

So war es gekommen. Marc blieb im Haus, Vera zog mit ein, wahrscheinlich hatte sie auch bereits ihre Wohnung seit einiger Zeit gekündigt, ich zog mit Jonas wieder in die Stadt, und kurze Zeit später flatterten die Scheidungsunterlagen in meinen Briefkasten. Marc hatte alles durchdacht, und er schien es eilig zu haben. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass er sich mit Absicht hatte erwischen lassen, damit es endlich vorbei war und er mir nichts erklären musste.

Für Jonas war das Ganze am schlimmsten. Nicht nur, dass er nicht verstand, warum er und Mama wieder in die Stadt zogen und Papa im Haus blieb; er war in diesem Haus aufgewachsen – es war sein Zuhause. Und mein Traumhaus.

Ich rieb mir über die Stirn und stand auf. Es war noch dunkel. Auf dem kleinen Radiowecker konnte ich verschwommen 2:32 Uhr erkennen. In der Wohnung blieb es ruhig; Jonas schien weiterzuschlafen.

Taumelnd ging ich in die Küche, um mir ein Glas Wasser zu holen. Ich brauchte kein Licht anzumachen, da von draußen genügend Lampen reinstrahlten.

Die Wohnung war klein, aber gemütlich. Ich schlief im Wohnzimmer auf einer Schlafcouch, da wir kein zweites Schlafzimmer hatten. Ich fand es wichtiger, dass Jonas sein eigenes Zimmer bekam. Immerhin war die Küche groß

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genug, dass ein kleiner Esstisch Platz fand.

Ich setzte mich auf einen der Stühle und trank einen großen Schluck. Mein Atem hatte sich mittlerweile wieder beruhigt. Hoffentlich nimmt das bald ein Ende! Die Albträume zerrten beträchtlich an meiner Energie.

Mein Blick schweifte durch die chaotische Küche und blieb an dem Buch hängen, das auf einem großen Papierstapel lag. Auf dem Cover war der Schatten eines Mädchens zu sehen, das mit einer Puppe in der Hand auf eine beleuchtete Tür zutrat.

Ich nahm es hoch und schaute es an. Es war dick und hatte noch keinerlei Lesespuren. Es roch komplett neu. Frisch. Jungfräulich. Es war gerade erst gekommen. Es war meins. Für mich ein vollkommen unglaublicher Gedanke.

Das Buch gehörte eigentlich auch noch in die Zeit, als ich meinte, dass alles in Ordnung war. Es war während der Schwangerschaft entstanden. Ich hatte mich einfach nur von meiner Umgebung inspirieren lassen, und plötzlich überkam mich eine Idee, die ich aufschreiben wollte. Es war Marc gewesen, der meinte, ich solle es doch bei einem Verlag vorstellen, als ich schließlich fertig war.

Bis vor einiger Zeit hatte ich mein Werk schon wieder komplett vergessen. Und nun war es mir egal. Ich wusste, dass ich dadurch nicht reich werden konnte, und in der momentanen Situation hatte ich nicht gerade das Bedürfnis, groß im Mittelpunkt zu stehen. Im Inneren hoffte ich sogar, dass es floppen würde und einfach ganz schnell wieder verschwinden möge, damit ich mich wieder auf meinen Alltag als alleinerziehende Mutter konzentrieren könnte, der mich

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schon genug forderte.

Seufzend legte ich mein Musterexemplar eher unsanft zur Seite und stand auf, um zurück ins Bett zu gehen.


An dieser Stelle mache ich einen kleinen Sprung, liebe Leserinnen und Leser. Es ist inzwischen der nächste Abend. Marc ist gekommen, um Jonas abzuholen, da dieser das Wochenende in Willerup verbringen wird, was natürlich nicht ohne den üblichen Streit ausging … und jetzt ist Alex ganz alleine zu Hause …


4. Kapitel

Ich ging so früh wie möglich schlafen. Nach einer Tiefkühlpizza, die ich auf dem ausgezogenen Bett vor dem Fernseher gegessen hatte, und zwei Gläsern Wein war ich vollkommen satt und müde.

Morgen war Samstag, aber der zählte im Call Center als normaler Arbeitstag. Eine Sache, für die ich Marc und Vera beneidete. Sie hatten meistens ein ganzes Wochenende frei. Umso schöner war es natürlich für Jonas.

Trotz meiner Müdigkeit fand ich keinen richtigen Schlaf. Mein Kopf blieb wach und ratterte unaufhaltsam weiter wie eine Eisenbahn. Ich konnte nicht abschalten und rollte mich ruhelos hin und her.

Ich war bereits in einer undefinierbaren Welt zwischen Traum und Wirklichkeit verschwunden, als plötzlich das Telefon klingelte. Verwundert tastete ich nach der Lampe und warf einen verschwommenen Blick auf den Wecker. 0:35

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Uhr. Wer ruft jetzt noch an? Mitten in der Nacht. War möglicherweise etwas mit Jonas? Sofort war ich hellwach und sprang aus dem Bett.

„Hallo?“, fragte ich mit kratziger Stimme.

Am anderen Ende war nur ein Rauschen zu hören. Rief Marc möglicherweise von seinem Handy aus an und hatte keinen Empfang? Waren sie im Krankenhaus, und die Verbindung war schlecht?

„Hallo? Marc, bist du das?“

Wieder nur ein Rauschen. Aber es veränderte sich. Es war unregelmäßig. Ein Kratzen. Ein Knistern. Dann wieder nur Rauschen.

„Hallo? Wer ist denn da?“

Jetzt klang das Rauschen wie Pusten. War es eventuell nur ein Atem? Atmete jemand in den Hörer, ohne etwas zu sagen? Mir wurde plötzlich komisch zumute.

„Ich kann leider nichts verstehen. Ich werde jetzt auflegen.“ Ich tat es.

Was war das denn? Fröstelnd rieb ich mir über die Arme, um die Gänsehaut zu vertreiben. Hatte sich da einer verwählt, oder wollte er möglicherweise wirklich etwas von mir? Vielleicht waren es ein paar Jugendliche, die mir einen Streich spielen wollten? Ha ha, ich lache!

Verärgert schüttelte ich den Kopf und wollte mich wieder ins Bett legen, als das Telefon plötzlich von Neuem zu klingeln anfing.

Ich stand wie erstarrt da und rührte mich nicht. Wer war das, und vor allem, was wollte er oder sie?

Das Klingeln schien energischer zu werden und bohrte

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sich mit voller Lautstärke in meinen Kopf. Sollte ich noch einmal abnehmen? Ja, natürlich. Es war schließlich nur ein Telefon.

„Hallo?“, fragte ich laut und fordernd.

Wieder das Rauschen. Aber diesmal lauter und deutlich als Atmung zu identifizieren.

„Ich kann Sie nicht verstehen. Was möchten Sie denn?“ Ich war wütend, blieb allerdings höflich. Das war mir in meinem Job eingetrichtert worden, und ich konnte es auch privat nicht ablegen. Sobald ich ein Telefon in der Hand hielt, war ich förmlich und korrekt.

Es war weiter Atmen zu hören. Allerdings wurde es nach und nach rauer und hektischer. Fast so, als wäre die Person am anderen Ende wütend und nur schwer zu beruhigen.

Mich durchflutete ein leichter Angstschwall, gepaart mit Ratlosigkeit und Spannung. „Hören Sie, ich weiß nicht, was Sie von mir wollen, aber ich werde jetzt auflegen. Gute Nacht!“ Meine Stimme war tief und angespannt. Hastig legte ich auf und starrte nervös das Telefon an.

Es blieb still. Noch.

Draußen war es dunkel. Nur die Straßenlaternen strahlten in die Wohnung.

Bevor ich ins Bett ging, kontrollierte ich noch mal die Wohnungstür und schloss ausnahmsweise das Fenster im Schlafzimmer.

Ich stockte kurz, bevor ich mich hinlegte, und beobachtete das Telefon. Es stand friedlich in der Ladestation und blinkte vor sich hin.

Langsam legte ich mich ins Bett und versuchte, den

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merkwürdigen Anruf zu vergessen. Sicher ein paar Jugendliche, denen langweilig ist. Todlangweilig, wenn man auf so einen Schwachsinn kommt.

Ich rollte mich auf die Seite und schloss die Augen.

Das Telefon klingelte nicht mehr.

Ich schlief ein.


Alex denkt sich nichts weiter dabei, das restliche Wochenende verläuft zudem auch ruhig. Der Alltagsstress tritt erst am Montag wieder ein, als sie viel zu spät zur Arbeit aufbricht.


Es war mittlerweile kurz vor halb acht. Um acht müsste ich bei der Arbeit sein, und wenn der Kindergarten zwar bei uns in der Nähe war, so musste ich noch ein Stückchen zur Firma fahren.

Glücklicherweise brachten die meisten Eltern ihre Kinder erst ein bisschen später, so dass ich einen Parkplatz direkt vor dem Gebäude bekam. Im Laufschritt schob ich den müden Jonas auf die Tür zu.

Drinnen drängte ich ihn auf seinen Platz, um ihm die Schuhe auszuziehen. „Komm, Jonas. Wir müssen uns beeilen. Mami muss zur Arbeit.“

„Ich bin aber noch müde“, quakte Jonas und rieb sich demonstrativ die Augen.

„Ich weiß, mein Schatz. Heute Abend gehen wir wieder ein bisschen eher ins Bett, okay?“

Hinter mir näherten sich Schritte. „Guten Morgen, Jonas. Du siehst aber noch müde aus.“

Ich drehte mich um und erkannte Brigitte, die Leiterin. Sie sollte mir jetzt bloß keinen Vorwurf machen, dann würde

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ich vermutlich explodieren.

Brigitte beugte sich zu Jonas runter und streichelte ihm liebevoll über den Kopf. Dann drehte sie sich zu mir um. Jonas war mittlerweile fertig ausgezogen. „Hallo, Alex. Ich müsste mal mit dir reden.“

„Brigitte, ja, ich weiß, der Elternabend ist heute. Ich habe ein Busunternehmen gefunden, das...“

„Es geht nicht um den Ausflug. Könntest du bitte kurz in mein Büro kommen?“ Ihr Gesicht war ernst und ohne die kleinste Spur freundlicher Mimik.

„Äh... ja, okay.“ Ich war verwirrt und hatte ein komisches Gefühl. Was wollte Brigitte wohl Wichtiges mit mir bereden? Hatte ich etwas falsch gemacht? Kam ich möglicherweise mit der Erziehung nicht zurecht und wurde jetzt ermahnt? Es war nicht meine Schuld, dass Jonas so müde war und fast im Stehen einschlief.

Ich brachte Jonas in seine Gruppe, verabschiedete mich von ihm und machte mich dann auf in die Höhle des Löwen. Bevor ich eintrat, holte ich noch einmal tief Luft.

Brigitte saß hinter ihrem Schreibtisch und tippte auf der Tastatur herum, hörte aber sofort auf, als sie mich sah.

Das Büro war sehr klein und hatte gerade mal Platz für einen Schreibtisch und ein paar Schränke an der Wand. Es gab keinen Stuhl, auf den ich mich hätte setzen können. Zu meiner Erleichterung aber stand Brigitte ebenfalls auf.

„Alex!“, sagte die Leiterin seufzend und kam um den Tisch herum. „Es ist heute etwas Seltsames passiert.“

„Ich verstehe nicht.“

Ich ahnte das Schlimmste. Heute waren schon allerlei

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seltsame und unschöne Dinge geschehen. Hatte Marc möglicherweise hier angerufen und sich über mich beschwert? Mich als schlechte Mutter dargestellt und das Ganze mit Lügen untermalt?

Ich hatte das Gefühl, mein Herz würde aufhören zu schlagen, während Brigitte an mir vorbeiging und eine kleine Seitentür zum Hinterhof mit den Mülltonnen öffnete. Würde sie mich gleich anschreien und ging deshalb hierhin, damit sie niemand hören konnte?

Einen kurzen Moment überlegte ich, ob ich ihr folgen sollte. Mit weit aufgerissenen Augen und nassen Händen beobachtete ich, wie Brigitte einen roten Spielzeuglaster hervorrollte, der neben den Mülltonnen gestanden hatte.

„Der stand heute Morgen vor der Tür. Mit einem Zettel: Für Jonas Zipres.“

Ich antwortete nicht, sondern betrachtete den Laster argwöhnisch. Es war ein gewöhnlicher Plastikbetonmischer für die Sandkiste mit rotem Führerhaus und gelb-weiß gestreifter Drehrolle für Matsch-Beton. Was sollte damit sein?

Brigitte drehte den Mischer mit dem Fuß ein Stückchen zur Seite, so dass die Öffnung direkt in meine Richtung zeigte. „Sieh dir das an, Alex!“

Ich wusste immer noch nicht, was sie meinte. Langsam bückte ich mich und sah in die runde Öffnung. Sofort zuckte ich angewidert zurück.

Der Mischer war nicht leer – es lag etwas Blutiges, Fleischiges darin. Wenn ich vorhin schon dachte, dass mein Herz aussetzte, dann tat es das jetzt mit Sicherheit. Ich verzog das Gesicht und sah fragend zu Brigitte hoch.

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„Genauso habe ich auch geguckt, Alex.“

„Das ist ja widerlich! Was ist das?“

„Ich vermute eine Amsel. Einmal durch den Fleischwolf gedreht.“

„Eine Amsel? Aber... wieso? Ich meine, wer macht so etwas?“

„Ich habe keine Ahnung. Ich bin nur froh, dass ich den Laster gefunden habe. Nicht auszumalen, was gewesen wäre, wenn die Kinder den in die Hände bekommen hätten.“

Ich bückte mich erneut und sah noch einmal auf den traurigen Klumpen blutigen Fleisches mit vereinzelten schwarzen Federn. Es war einfach ekelhaft und nicht wirklich definierbar. Eine Amsel war am wahrscheinlichsten, aber mit hundert prozentiger Sicherheit konnte man das auch nicht sagen.

Was sollte das? Wer machte das? Und warum?

Das Tier war nicht von alleine da hineingeraten. So viel war sicher. Auch wenn sich ein Vogel durch das kleine Loch verirrt hätte, was immer noch unwahrscheinlich blieb, hätte er sich niemals selbst zu Hackfleisch verarbeiten können.

„Alex“, sagte Brigitte und holte mich aus meinen Gedanken zurück, „wer immer das getan hat, es waren keine Kinder. Kinder können einen Vogel nicht derart zurichten. Auf jeden Fall keine aus dem Kindergarten. Es muss ein Erwachsener gewesen sein. Aber würde ein Erwachsener einem unschuldigen Kind diesen Anblick antun? Ich glaube nicht. Hier hat jemand seinen Frust abgebaut. Die Wut entladen. Verstehst du, was ich meine?“

Ich stand wieder auf und sah Brigittes auffordernden

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Blick.

„Ich will mich nicht einmischen“, fuhr sie fort, „und ich kenne eure Hintergründe nicht besonders, aber könnte es nicht vielleicht sein, dass dich jemand damit treffen wollte, indem er Jonas einen abscheulichen Schrecken einjagt? Hast du möglicherweise irgendwelche Feinde, wenn man es so sagen kann? Ich finde das Wort so kriminell.“

Weil es das ist! Mir fielen auch sofort Namen ein, die meine Feinde sein könnten: Marc und Vera. Aber würden sie so weit gehen und Jonas auf die Weise mit hineinziehen? Nein, das konnte ich mir nicht vorstellen.

„Nun denn“, fuhr Brigitte fort. „Ich war sehr erschrocken, als ich das Ding vorhin gesehen habe. Was machen wir damit?“

„Ich weiß nicht.“

„Falls dir jemand einfällt, der das Ding dahin gestellt hat, kannst du es ihm zurückbringen und mit ihm reden. Ansonsten denke ich mal nicht, dass Jonas das zum Spielen behalten darf, oder?“

Es war eine rhetorische Frage. Wer würde sein Kind mit einem blutigen Mordlaster spielen lassen?

„Ich habe keine Ahnung, wer das gewesen sein könnte. Es ist einfach abscheulich. Gut, dass du das Teil sofort gesehen hast.“

„Ich habe es extra zu den Mülltonnen gestellt, damit niemand möglicherweise noch zu spielen anfängt, aber da du jetzt da bist, darf ich es bestimmt entsorgen, oder?“

„Ich bitte darum.“

Brigitte setzte sich in Bewegung und hob den

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Betonmischer vorsichtig am sauberen Boden an.

Ich warf einen letzten flüchtigen Blick auf den blutigen Inhalt. „Darf ich den Zettel mal sehen? Mit Jonas’ Namen drauf, meine ich.“

„Ja, klar.“

Brigitte ließ den Laster in die Mülltonne fallen und ging dann wieder in ihr Büro zurück. Ich folgte ihr. Als sie um ihren Schreibtisch herumging, nahm sie einen Zettel auf und gab ihn mir.

Er war schlicht weiß mit blauer Schrift. Vermutlich Kugelschreiber. Die Buchstaben waren ein wenig hakig. Definitiv nicht die Schrift von Marc und wahrscheinlich auch nicht die von Vera. Es sah eher wie eine typische Männerhandschrift aus.

Ich war erleichtert, dass es offensichtlich nicht mein Ex-Mann und der Vater unseres Sohnes war, aber dennoch war ich geschockt und verängstigt, wer sonst zu so etwas Grausamem im Stande war.


Alex weiß nicht, was das bedeuten soll und ahnt noch viel weniger, dass der Vogel im Betonmischer nur der Anfang ist.


Als ich nach Hause kam, war ich sehr aufgeregt und kontrollierte gleich meinen Briefkasten. Irgendwie hatte ich es im Gefühl, dass das Spielchen noch lange nicht zu Ende war.

Ich nahm zwei einfache Briefe, bei denen es sich um Werbung handelte, und einen dicken, braunen Umschlag, der mir sofort suspekt war, aus meinem Brieffach. Er war wie das Kuvert gestern nicht frankiert, sondern nur mit meinem

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Namen beschrieben.

Gänsehaut überflutete meinen Körper. Vorsichtig tastete ich den Inhalt des Umschlags ab. Er war weich.

Hastig scheuchte ich Jonas die Treppen hoch. Ich musste unbedingt sehen, was mir geschickt worden war, und das wollte ich nicht im Treppenhaus machen. Oben angekommen, warf ich meine Handtasche und meine Jacke achtlos auf den Boden und riss das Papier auf. Was zum Vorschein kam, ließ mich aufschreien. Erschrocken zuckte ich zusammen, so dass der Inhalt fast auf den Boden fiel.

„Mama, was ist denn?“, fragte Jonas verwirrt.

„Das ist ja ekelhaft!“, antwortete ich, obwohl ich nicht richtig mit ihm sprach.

Sogleich kam Jonas einen Schritt näher und musterte neugierig den Umschlag in meiner Hand.

Ich schaltete schnell und ließ den Inhalt sofort wieder verschwinden, damit ihm der Anblick erspart blieb.

Neugierig reckte er seine Nase. „Was ist das?“

„Das ist nichts für kleine Kinderaugen, Schatz. Da hat jemand sich wohl vertan und ein altes Tuch in einen Umschlag gesteckt. Ich schmeiß das lieber weg.“ Ich ging in die Küche und warf es in die Spüle.

Jonas kam glücklicherweise nicht nach, sondern widmete sich seinen Autos, die in seinem Zimmer auf einem selbstgebauten Parkplatz weilten.

Ich stand angespannt vor dem Spülbecken und starrte auf den dreckigen und rot verschmierten Stofffetzen.

In meinem Buch verschaffte sich Susanna schließlich Zugang zum Nachbarhaus und erkundete den Keller, in dem

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die vermissten Kinder für eine gewisse Zeit gehalten wurden. Sie fand keine Kinder, aber genau das, was bei mir jetzt im Waschbecken lag: ein dreckiges, blutverschmiertes Tuch und zwei abgebrochene Fingernägel.


Das ist eine von mehreren Szenen, in der Alex‘ Buch an ihr nachgespielt wird. Ihr ist längst klar, dass hier ein Unbekannter ihren Roman als Vorlage nutzt. Eine Sache, die sie unter anderem auch mit Ihrem Arbeitskollegen Nils ausgiebig erörtert:


Nils räusperte sich. „Es kann sein, dass ich mich irre, Alex, aber es ist doch so, dass dein Stalker mittlerweile dein Leben beeinflusst, oder? Ich meine, du bist doch bestimmt ständig mit deinen Gedanken bei ihm und überlegst, was er als Nächstes plant, richtig?“

„Ja.“

„Und ich denke, das ist auch genau das, was er will. Er will dich kontrollieren. Dein Leben bestimmen. Einfluss auf dich haben.“

„Wie meinst du das?“

„Er manipuliert dich. Er lenkt dich. Du tust die Dinge, die er will, obwohl du glaubst, dass du es bist, die entscheidet.“

Ich brauchte einen Augenblick, um Nils’ Theorie zu überdenken und zu verstehen. War ich eine Marionette geworden?

„Meinst du, er will, dass Marc Jonas aus dem Kindergarten abholt?“

„Wäre doch möglich.“

„Und dass ich zur Polizei gehe, das möchte er auch?“

„Er weiß auf jeden Fall, dass du es früher oder später tun

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wirst. Also warum soll er nicht den Zeitpunkt auswählen? Er spielt mit dir. Das zeigt das Foto von Steffi. Er wollte, dass du nach Willerup fährst und sie befreist. Vermutlich hat er dich dabei auch noch beobachtet.“

„Was soll ich denn jetzt machen?“

„Lass uns überlegen: Du und Vera spielt gemeinsam Susanna, ihr wurde aufgelauert, du bekommst die Post. Steffi ist Katharina und hat bereits ihr Fett abbekommen. Marc bekommt vermutlich die Rolle von Susannas Mann Birger, aber dem passiert ja zum Glück nichts. Was ist mit Jonas? Der spielt wahrscheinlich Susannas Tochter Stella. Die hast du in deinem Buch glücklicherweise auch einigermaßen außen vor gelassen. Obwohl ich mich nicht darauf verlassen würde.“

„Wie meinst du das?“

„In deinem Roman verschwinden Kinder. Er nimmt dein Buch als Vorlage.“

„Aber Stella passiert doch nichts.“

„Das stimmt, aber wir wissen nicht, ob er sich bis zum Ende an die Vorgaben hält. Vielleicht lässt er sich auch noch selbst etwas einfallen.“

Ich saß stocksteif da und musste mich daran erinnern, wie man atmet. „Du meinst Jonas?“

Nils zuckte mit den Schultern. „Dass in deinem Buch Kinder verschwinden, ist vielleicht für ihn schon Vorlage genug. Da braucht er kein bestimmtes.“ Er sah mich besorgt an, und mit einem Mal war ich es, die die Hände an der Hose abwischte. War Jonas vielleicht wirklich in Gefahr?


Ein weiterer Schock für Alex. Doch auch ihr Stalker ist in der

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Zwischenzeit nicht untätig geblieben. Die Frage ist, wie weit er noch gehen wird. Sie lebt mittlerweile in ständiger Angst, weil sie nicht ausschließen kann, dass ihr Stalker nicht auch aus ihrem direkten Umfeld stammen könnte. Inzwischen hat sie allerdings Hilfe von der Polizei bekommen.


Marc trat einen Schritt vor und warf einen flüchtigen Blick in die Küche. Natürlich sah er sofort den zweiten Kaffeebecher auf dem Tisch stehen, den ich noch nicht abgeräumt hatte. „Du hattest heute Früh schon Besuch?“

„Sebastian war vorhin kurz hier.“

„Sebastian?“ Er zog eine Augenbraue hoch und ging in die Küche. Was sollte diese Kontrolle? Machte ich das bei ihm etwa auch? „Ihr redet euch mit Vornamen an. Wie nett!“, fuhr er höhnisch fort. „Hat er hier geschlafen?“

„Nein, hat er nicht, Marc. Was soll das? Ich habe dir doch gesagt, dass ich ihn noch aus der Schule kenne. Soll ich ihn jetzt etwa siezen?“ Er war wirklich unmöglich.

„Du brauchst ihn vor mir nicht geheim zu halten, Alex. Er ist doch bestimmt ein netter Mensch, und ganz gut aussehen tut er auch, oder?“

Er war nur gekommen, um mich auf die Palme zu bringen. Ich hasste ihn. „Jonas ist krank, Marc. Was willst du noch hier?“

Er lächelte und kam auf mich zu, bis er direkt vor mir stand. Angsteinflößend baute er sich vor mir auf und blinzelte mich listig an. „Schmeißt du mich etwa raus?“

„Wenn du es so willst, bitte!“ Ich zeigte in Richtung Flur und versuchte mich nicht von seinem imposanten Körper und dem vertrauten Geruch durcheinanderbringen zu

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lassen. „Du weißt, wo die Tür ist.“

„Hast du Oblenski auch so vor die Tür gesetzt?“ Sein Lächeln war verschwunden. Unsere Gesichter waren nur noch ein paar Zentimeter voneinander entfernt. Seins hatte sich in eine finstere, drohende Miene verwandelt.

Mir wurde heiß und im gleichen Augenblick eiskalt. Wer war dieser Mann? Es war nicht Marc, der hier vor mir stand. Dieser Mensch war zu einem bösen Dämon mutiert – einem Stalker.

„Bitte geh, Marc!“ Meine Stimme zitterte. Sebastian hatte recht, und Marc schien tatsächlich seine Taktik zu ändern – er wurde bedrohlich, und momentan konnte ich nicht einschätzen, wie weit er gehen würde.

Marc legte seine Hand ganz vorsichtig an meine Schläfe. Es war sanft und leicht, dennoch spürte ich seine Kraft und fühlte die Anspannung in seinen Fingerspitzen. Seine Augen stachen wie Messer. „Hast du Angst vor mir, Alex?“

Ja, ja, verdammt noch mal, ja! Ich war nicht in der Lage, es laut auszusprechen.


Mehr möchte in an dieser Stelle nicht verraten, liebe Leserinnen und Leser! Nur so viel sei gesagt: der Stalker bestimmt Alex‘ Leben, es gibt immer wieder neue Hinweise, dass es doch jemand aus ihrem direkten Umfeld sein könnte. Nicht auszuschließen ist allerdings auch, dass Alex verrückt geworden ist und sich einzelne Teile nur einbildet…


Aber lesen Sie doch selbst! Ich wünsche spannende Lesestunden und freue mich über Ihr Feedback!


Ihre Ellen Puffpaff

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